Wieso taucht die Konkurrenz ständig in den Medien auf – und bei mir hat noch nie ein Redakteur angerufen? Wenn Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt haben, könnte Ihnen ein ganz einfacher Trick weiterhelfen.
Oft sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. Wer mit seinen Themen in die Zeitung, ins Radio oder ins Fernsehen kommen möchte, hat unzählige Möglichkeiten, an Redaktionen heranzutreten. E-Mails, Telefonate, Soziale Medien, persönliche Ansprache… Diese Wege sind allerdings oft müßig, kosten viel Zeit – und somit Geld.
Viel besser ist es, wenn eine Redaktion von sich aus anklopft und fragt, ob Interesse an Berichterstattung besteht. Doch wie finden Journalisten ihre Ansprechpartner?
Netzwerke von Journalisten
Journalisten haben Netzwerke. Experten, mit denen sie in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet haben, werden von ihnen immer wieder kontaktiert. Nun kommt es aber auch oft vor, dass ein Journalist Themen bearbeitet, bei denen er sich erst ein neues Netzwerk aufbauen muss.
Ein Beispiel. In der Redaktionskonferenz wird entschieden, dass in den Nachrichten über das Bienensterben berichtet werden soll. Reporter Bertie Bleistift soll sich um das Thema kümmern. Blöd nur, dass er von Bienen überhaupt keine Ahnung hat. Bevor er auch nur eine einzige Zeile schreiben kann, muss er recherchieren.
Kein Ansprechpartner für die Presse
Im Internet sucht Bertie Bleistift nach einem Bienen-Experten aus seiner Region. Schnell stößt er mit seinen Google-Anfragen auf zwei Vereine, die sich die Rettung der Bienen zum Ziel gesetzt haben. Die Internetseite von „Schützt den Lebensraum der Wildbiene e.V.“ ist voller Informationen. Müller ist zufrieden. Doch er braucht Zitate – und einen Ansprechpartner. Telefonnummern findet er keine auf der Seite, im Impressum sieht er nur eine „info@“-Adresse. Und nach dem Klick auf „Kontakt“ öffnet sich bloß ein Online-Formular…
Spätestens jetzt wird unser fiktiver Reporter die Seite verlassen. Er braucht schnell einen Ansprechpartner, die Deadline naht. Er kann es sich nicht erlauben, auf gut Glück an „info@“-Adressen zu mailen oder Kontaktformulare auszufüllen. Wer weiß, ob diese Anfragen rechtzeitig gelesen werden?
Gut sichtbarer Presse-Bereich
Bertie Bleistift ist inzwischen auf der Website des Vereins „Menschen brauchen Bienen e.V.“ gelandet. Das Online-Angebot ist zwar wenig übersichtlich, wirkt aber seriös. Und das Beste: Die Seite hat einen Bereich, der gut sichtbar mit „Presse“ überschrieben ist. Dort steht der direkte Kontakt zum Medienverantwortlichen des Vereins – inklusive Foto, personalisierter E-Mail-Adresse, direkter Telefondurchwahl und Handynummer.
Raten Sie mal, welcher Verein in den Nachrichten auftaucht! Natürlich der, der dem Journalisten das Leben leicht gemacht hat. Der Redakteur hat schnell einen Experten gefunden – und der Verein „Menschen brauchen Bienen e.V.“ freut sich nach der Veröffentlichung des Beitrags über ein deutlich steigendes Spendenaufkommen. Win-Win.
Recherche und wenig Zeit
Lediglich beim Verein „Schützt den Lebensraum der Wildbiene e.V.“ herrscht Verwunderung. „Wir haben doch so eine tolle Internetseite und stehen bei Google auf der ersten Seite. Warum hat man uns denn nicht gefragt?“, wundert sich der Sprecher des Vereins.
Tja, schlicht und ergreifend, weil bei der Gestaltung des Internetangebots die Presse nicht bedacht wurde. Journalisten haben bei ihren Recherchen oft wenig Zeit – wenn sie mit einem Klick ihre Ansprechpartner finden, nutzen sie diese Chance.
Es ist kein großer Aufwand, eine „Presse“-Seite in sein Web-Angebot zu integrieren. Es lohnt sich auf jeden Fall. Denn oft sind es eben diese kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen.
Möchten Sie wissen, wie Sie sich in Sachen Medienarbeit besser aufstellen können? Dann sprechen Sie uns gerne an!