Wie sich Anzeigen und Artikel unterscheiden

Wer nicht aus der Medienbranche stammt, verwechselt häufig Anzeigen und Artikel. Wir erklären, wo der Unterschied liegt – und warum Sie auf jeden Fall auf Anfragen reagieren sollten. So lassen Sie keine Chance für Öffentlichkeit verstreichen.

Journalisten, die Protagonisten für einen Presseartikel suchen, kennen diese Frage: „Was kostet uns das denn?“ Auch viele Unternehmen sitzen diesem Irrtum auf. E-Mail-Anfragen von Journalisten werden dann einfach nicht beantwortet. Wer angerufen wird, der entgegnet dem Journalisten oftmals schroff und ablehnend. Und ja, nicht selten, versuchen Vermarkter von Verlagen und Agenturen mit dem Zauberwort Berichterstattung dann Advertorials zu verkaufen. Solche Anrufe bekommen Firmen meist auch häufiger als journalistische Anfragen. Dennoch gilt es zu differenzieren und von Fall zu Fall zu entscheiden.

Verwechslungsgefahr zwischen Anzeige und Artikel besteht

Diesem Problem liegt nämlich oft Unkenntnis zugrunde. Wer nicht aus der Medienbranche stammt, verwechselt häufig Anzeigen / Advertorials und Artikel. Dabei sind das zwei Paar Schuhe. Die Redaktion ist für das Verfassen von Artikeln zuständig. Ihre Aufgabe besteht darin, unabhängig und ausgewogen zu berichten. Das Resultat: Redaktionelle Artikel punkten beim Leser mit hoher Glaubwürdigkeit – eben weil sie keine plumpe Werbung sind, sondern klassische Berichterstattung.

Hier liegt auch der größte Unterschied zur Werbung in Form von Anzeigen oder Advertorials. Während diese beiden Gattungen unmittelbar auf den Absatz bzw. Umsatz eines Unternehmens ausgerichtet sind, hilft die redaktionelle Berichterstattung eher dabei, ein positives Image aufzubauen. Redaktionelle Berichterstattung ist eben keine Werbung. Advertorials sind hierbei eine Art Mischform. Im Grunde handelt es sich um bezahlte Werbung, die im Gewand eines Artikels daherkommt. Anzeige steht dennoch drüber.

Da sich Anfragen bei Advertorials häufig auf dem ersten Blick kaum von denen eines Journalisten kaum unterscheiden, fällt es vielen Firmen mittlerweile schwer zu differenzieren. Aber genau das ist ratsam. Fragt jemand an, und es handelt sich um redaktionelle Berichterstattung, dann gibt es kostenlose Öffentlichkeit, die nur etwas Zeit in Anspruch nimmt. Natürlich sollte noch bedacht werden, dass man dann ein Stück Einflussnahme auf die Inhalte, die veröffentlicht werden, aus der Hand gibt. Aber hier gibt es Möglichkeiten, sich zu behelfen, um ein Mindestmaß an Sicherheit zu bekommen. Entwickelt sich die Anfrage doch zu einem Verkaufsgespräch, dann ist es immer noch möglich „Nein“ zu sagen. 

Das Redaktionsbüro Ruhr berät Sie gerne zu allen Themen der Pressearbeit

Ideal ist es aber, die Pressearbeit in professionelle Hände zu geben. Hier empfiehlt es sich, auf eine Agentur zu setzen. Diese Lösung ist meist kostengünstiger als eine separate Stelle im eigenen Unternehmen zu schaffen. Zudem steht das Know-how eines ganzen Teams zur Verfügung. Das Redaktionsbüro Ruhr bietet genau solche agenturtypischen Dienstleistungen an. Als erfahrene Journalisten wissen wir, was die Redaktionen für ihre Arbeit benötigen.

Möchten Sie wissen, wie Sie sich in Sachen Medienarbeit besser aufstellen können? Sprechen Sie uns an.

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Keine Bilder schlechte Medien-Resonanz

Bilder sind mindestens so wichtig wie die Informationen selbst. Ein News-Portal ohne Fotos? Unverstellbar. Ein Magazin nur mit Text? Undenkbar. Trotzdem stellen viele Unternehmen, Firmen und Verbände Bildmaterial entweder gar nicht oder nur unzureichend zur Verfügung.

Streifen Journalisten bei ihrer Recherche durch das Netz, dann schütteln sie häufig den Kopf. Das betrifft viele Bereiche der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit von Unternehmen, Verbänden und Vereinen – aber häufig das Thema Bilder. Hier mangelt es häufig an Material, das Journalisten bedenkenlos verwenden können. Dabei sind Bilder so wichtig, wenn etwas veröffentlicht werden soll. Das rächt sich.

Nehmen wir eine fiktive Unternehmensseite als Beispiel: Dort findet sich eine Unterseite mit dem Titel „Presse“. Regelmäßig veröffentlicht das Unternehmen dort Presseinformationen. In den Meldungen zitiert die Firma Menschen aus ihrem Haus, stellt neue Produkte oder Dienstleistungen vor oder nennt Geschäftszahlen. Aber bei keinem Eintrag findet sich ein Bild, das zum Download angeboten wird. Aber wenn der Geschäftsführer zu einer Sache ein Statement abgibt, dann will der Journalist den Sprecher häufig auch zeigen. Das ist aber schwerlich möglich, wenn gar keine Bilder zum Download vorhanden sind.

Pressebilder anfragen

Will der Journalist ein Bild haben, dann muss er beim Unternehmen anfragen. Das ist zwar schön für die Presseabteilung, weil sie so gut kontrollieren kann, wer die Pressebilder verwendet, aber für den Journalisten ist es mitunter lästig. Stehen Bilder direkt in einer vernünftigen Auflösung zum Download bereit, dann erleichtert das jedem Journalisten die Arbeit. Die Chance, dass die eigene Pressemitteilung veröffentlicht wird, steigt.

Ein anderes fiktives Beispiel: Ein Unternehmen hat eine Unterseite mit dem Titel „Gallery“. Hier finden sich Bilder von der Geschäftsführung, wichtigen Abteilungsleitern, den Produkten, dem Firmensitz und so weiter. Die Fotos wirken professionell. Höchstwahrscheinlich hat sie ein Fotograf gemacht, den das Unternehmen gut dafür bezahlt hat. Leider findet sich nirgendwo ein Hinweis, unter welchen Bedingungen diese Bilder verwendet werden dürfen. Fotografien fallen aber unter das Urheberrecht und auch Journalisten dürfen sie nicht einfach verwenden, wenn die Frage nach den Nutzungsrechten nicht geklärt ist.

Unternehmen stellen Bilder bereit

Das Ergebnis ist dasselbe wie im ersten Fall. Der Journalist muss eine Anfrage stellen, anstatt die Bilder, die er bereits gesehen hat, einfach zu verwenden. Kurios ist in beiden Fällen, die meisten Unternehmen schicken bereitwillig Bildmaterial, wenn ihnen Journalisten eine Anfrage schicken.

Jetzt ist es natürlich so, dass viele Redaktionen auf Bilddatenbanken wie etwa von der Deutschen Presseagentur (DPA) zugreifen können, wo sie zu vielen Themen, Personen und Unternehmen auf eine umfangreiche Auswahl an Fotos zurückgreifen können. Aber längst nicht alles lässt sich hier finden. Hinzu kommt, dass gerade kleinere Redaktionen auf diese Mittel nicht zurückgreifen können – auch eine Vielzahl wichtiger Branchen- und Fachmedien gehört dazu.

Auf Bilder einfach zugreifen

Es bietet sich also an, Bildmaterial auf der eigenen Webseite so zur Verfügung zu stellen, dass Journalisten und Redaktionen einfach darauf zugreifen können. Das heißt: Bilder in druckfähiger Auflösung bereitstellen und klar und deutlich schreiben, unter welchen Bedingungen sie verwendet werden dürfen.

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Pressekontakt nicht vergessen

Wieso taucht die Konkurrenz ständig in den Medien auf – und bei mir hat noch nie ein Redakteur angerufen? Wenn Sie sich diese Frage auch schon einmal gestellt haben, könnte Ihnen ein ganz einfacher Trick weiterhelfen.

Oft sind es die kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen. Wer mit seinen Themen in die Zeitung, ins Radio oder ins Fernsehen kommen möchte, hat unzählige Möglichkeiten, an Redaktionen heranzutreten. E-Mails, Telefonate, Soziale Medien, persönliche Ansprache… Diese Wege sind allerdings oft müßig, kosten viel Zeit – und somit Geld.

Viel besser ist es, wenn eine Redaktion von sich aus anklopft und fragt, ob Interesse an Berichterstattung besteht. Doch wie finden Journalisten ihre Ansprechpartner?

Netzwerke von Journalisten

Journalisten haben Netzwerke. Experten, mit denen sie in der Vergangenheit gut zusammengearbeitet haben, werden von ihnen immer wieder kontaktiert. Nun kommt es aber auch oft vor, dass ein Journalist Themen bearbeitet, bei denen er sich erst ein neues Netzwerk aufbauen muss.

Ein Beispiel. In der Redaktionskonferenz wird entschieden, dass in den Nachrichten über das Bienensterben berichtet werden soll. Reporter Bertie Bleistift soll sich um das Thema kümmern. Blöd nur, dass er von Bienen überhaupt keine Ahnung hat. Bevor er auch nur eine einzige Zeile schreiben kann, muss er recherchieren.

Kein Ansprechpartner für die Presse

Im Internet sucht Bertie Bleistift nach einem Bienen-Experten aus seiner Region. Schnell stößt er mit seinen Google-Anfragen auf zwei Vereine, die sich die Rettung der Bienen zum Ziel gesetzt haben. Die Internetseite von „Schützt den Lebensraum der Wildbiene e.V.“ ist voller Informationen. Müller ist zufrieden. Doch er braucht Zitate – und einen Ansprechpartner. Telefonnummern findet er keine auf der Seite, im Impressum sieht er nur eine „info@“-Adresse. Und nach dem Klick auf „Kontakt“ öffnet sich bloß ein Online-Formular…

Spätestens jetzt wird unser fiktiver Reporter die Seite verlassen. Er braucht schnell einen Ansprechpartner, die Deadline naht. Er kann es sich nicht erlauben, auf gut Glück an „info@“-Adressen zu mailen oder Kontaktformulare auszufüllen. Wer weiß, ob diese Anfragen rechtzeitig gelesen werden?

Gut sichtbarer Presse-Bereich

Bertie Bleistift ist inzwischen auf der Website des Vereins „Menschen brauchen Bienen e.V.“ gelandet. Das Online-Angebot ist zwar wenig übersichtlich, wirkt aber seriös. Und das Beste: Die Seite hat einen Bereich, der gut sichtbar mit „Presse“ überschrieben ist. Dort steht der direkte Kontakt zum Medienverantwortlichen des Vereins – inklusive Foto, personalisierter E-Mail-Adresse, direkter Telefondurchwahl und Handynummer.

Raten Sie mal, welcher Verein in den Nachrichten auftaucht! Natürlich der, der dem Journalisten das Leben leicht gemacht hat. Der Redakteur hat schnell einen Experten gefunden – und der Verein „Menschen brauchen Bienen e.V.“ freut sich nach der Veröffentlichung des Beitrags über ein deutlich steigendes Spendenaufkommen. Win-Win.

Recherche und wenig Zeit

Lediglich beim Verein „Schützt den Lebensraum der Wildbiene e.V.“ herrscht Verwunderung. „Wir haben doch so eine tolle Internetseite und stehen bei Google auf der ersten Seite. Warum hat man uns denn nicht gefragt?“, wundert sich der Sprecher des Vereins.

Tja, schlicht und ergreifend, weil bei der Gestaltung des Internetangebots die Presse nicht bedacht wurde. Journalisten haben bei ihren Recherchen oft wenig Zeit – wenn sie mit einem Klick ihre Ansprechpartner finden, nutzen sie diese Chance.

Es ist kein großer Aufwand, eine „Presse“-Seite in sein Web-Angebot zu integrieren. Es lohnt sich auf jeden Fall. Denn oft sind es eben diese kleinen Dinge, die einen großen Unterschied machen.

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